Was tun, wenn er extrem geizig ist und auf meine Kosten lebt? Sobald ich dann etwas sage (ganz normal und ruhig), wird er aggressiv. Ich kaufe ein (…). Mache ein schönes Essen z.B. Gulasch, Nudeln, Salat, Nachtisch. Er isst gerne mit. So geht das über Wochen. Dann frage ich ihn, ob er sich finanziell am Essen beteiligen würde. Dann wird er laut und schreit. Er sagt, dass er das Essen gar nicht brauchen würde und ihm ein Käsebrot genügen würde. Ich sollte es lassen und für ihn nicht kochen. Das Schlimmste ist, dass er sofort brüllt.
Ich habe mittlerweile keine Kraft mehr, auch nur irgendetwas zu sagen, weil er sofort brüllt. Was kann ich tun?
Dein Problem ist nicht, dass dein Mann geizig ist. Dein Problem ist, dass dein Mann schreit.
Niemand wird gerne angeschrien. Wenn dein Mann schreit, wird der primitive Teil deines Gehirns aktiviert – die Amygdala. Der Teil, der bei Gefahr reagiert und für Kampf, Flucht und Erstarrung verantwortlich ist. Dein Körper reagiert also mit einer von drei Stressreaktionen:
- Du wirst ebenfalls laut (Kampf).
- Du distanzierst dich (Flucht).
- Du bleibst, machst aber nichts mehr (Erstarrung).
Deshalb fühlt es sich so furchtbar an, wenn man angeschrien wird. Vielleicht kennst du diese Situation bereits aus deiner Kindheit. Dann könnte dein Stress sogar nochmal verstärkt sein.
Biologisch ist das alles sinnvoll. Du willst vor einem Säbelzahntiger fliehen, ihn abwehren, oder, falls beides nicht möglich sein sollte, Erstarren und möglichst losgelöst von deinen Emotionen diese Situation ertragen. In einem Konflikt mit deinem Partner hilft dir die Amygdala aber nicht. Dann brauchst du den Teil des Gehirns, der dein rationales Denken steuert. Du kannst einen Konflikt mit deinem Partner nicht lösen, wenn du nicht klar denken kannst. Deshalb kann keine Kommunikation entstehen, wenn dein Mann dich anschreit.
Gilt Schreien in einer Beziehung als Missbrauch?
Jeder kommt mal an seine Grenzen. In Extremsituationen kann es dazukommen, dass man schreit. Das ist normal. Das kann sogar gut sein. Jeder darf sich Gehör verschaffen. Auch in einer Beziehung darf man mal laut werden. Die Betonung liegt allerdings darauf, dass das mal passieren darf. Steckt dahinter ein Muster, ist das nicht mehr normal.
Grundsätzlich schreien wir, wenn Gefahr droht. Dafür ist es gedacht. Droht keine Gefahr und wir schreien trotzdem ständig, stimmt etwas nicht. Schreien hat zur Folge, dass der Partner eingeschüchtert wird. Sein Gehirn geht in den Überlebensmodus. Deshalb gilt es erstmal als gewaltvolle Kommunikation.
Das muss aber nicht unbedingt heißen, dass dein Partner missbräuchlich ist. Vielleicht durftet ihr beide bisher nie lernen, wie gewaltfreie Kommunikation funktioniert. Eine Beziehung ist ein wunderbarer Ort, um das nachzuholen.
Aber wenn Schreien regelmäßig vorkommt, solltest du prüfen, ob es in der Beziehung weitere Anzeichen für emotionalen Missbrauch gibt. Hier erfährst du mehr dazu: Wo fängt Gewalt in der Beziehung an? 22 Anzeichen für emotionalen Missbrauch
Warum schreit mein Mann mich an?
Du verstehst vermutlich nicht, woher diese plötzlichen Aggressionen deines Mannes immer wieder kommen. Eigentlich geht es um eine Kleinigkeit und plötzlich eskaliert es und er schreit, statt mit dir in einem normalen Ton über die Sache zu sprechen. Das passiert wieder und wieder. Vielleicht hat er Einsicht und gelobt Besserung (aber bessert sich trotzdem nicht), aber es kann auch gut sein, dass er das Problem von sich schiebt. Er könne eben nicht aus seiner Haut.
Tatsächlich stimmt das so nicht. Er kann sich ändern, wenn er die Gründe für sein Schreien versteht. Dir hilft es ebenfalls, weil du davon abhängig machen kannst (und solltest), wie du reagierst. Alle Gründe fürs Schreien lassen sich im Endeffekt auf zwei Dinge zurückführen: Entweder es ist ein Kontrollverlust oder ein Kontrollgewinn.
Möchtest du auch einen persönlichen Rat von mir? Dann schreib mir eine Mail mit deinem Beziehungsproblem an hallo@fraginga.de. Ich freue mich von dir zu hören.
Häufige Ursachen für Schreien in der Beziehung
1# Kontrollerhalt durch Schreien
Vorab ist wichtig, dass du weißt: Die meisten Menschen, die schreien, tun das, weil sie die Kontrolle verlieren. Aber manche Menschen schreien ihre Partner an, weil sie sie einschüchtern wollen. Schreien wird zum Mittel, um ihre Macht durchzusetzen.
Auch du schreibst, du hättest “mittlerweile keine Kraft mehr, auch nur irgendetwas zu sagen, weil er sofort brüllt”. Vielleicht war genau das sein Ziel. Management durch Einschüchterung. Jetzt hat er, was er wollte. Du sagst nichts mehr. Das meine ich, wenn ich von einem Kontrollgewinn durch Schreien spreche.
Manche Männer haben gelernt, dass Schreien ihnen das bringt, was sie wollen. Du bestätigst ihn darin, in dem du aufgibst, nichts mehr sagst, oder ihn mit Samthandschuhen anfasst – alles, Hauptsache er brüllt nicht mehr. So kann Schreien ein effektives Werkzeug sein, um Kontrolle und Macht auszuüben.
2# Kontrollverlust wegen Hilflosigkeit
Menschen schreien manchmal, weil sie sich hilflos fühlen. Alle Eltern dürften das kennen: Was passiert, wenn du von einem Kleinkind etwas verlangst, das es gerade nicht tun möchte? Es schreit. Manchmal weint es dabei noch, oder es wirft sich auf den Boden. Es kann auch passieren, dass das Kind nach Mama oder Papa schlägt.
Das Kind weiß, dass von ihm verlangt wird, sich dem Willen der Eltern zu unterwerfen. Es muss jetzt aufhören zu spielen und stattdessen die Zähne putzen. Weil dieser kleine Mensch so unglaublich frustriert darüber ist, dass er sich fügen muss, entlädt sich diese ganze Frustration, Hilflosigkeit und Machtlosigkeit in einem Wutausbruch.
Und das ist auch gut so. Niemand möchte sich hilflos, machtlos oder unterworfen fühlen. Es ist gut, dass wir Menschen von Natur aus mit Wut auf solche Gefühle reagieren. Wut gibt uns ein Gefühl der Stärke und Macht zurück. So können wir etwas an unserer Misere ändern.
Kleinkinder haben noch nicht gelernt, ihre Gefühle zu regulieren und ihre Wut sinnvoll einzusetzen. Deshalb sind Wutausbrüche in diesem Alter normal. Es gibt allerdings auch eine ganze Menge Erwachsener, die nie gelernt haben, ihre Gefühle zu regulieren. Deshalb haben diese Menschen auch als Erwachsene regelmäßig Wutausbrüche.
Vielleicht reagiert dein Mann also einfach weiterhin so, wie er schon als 3-Jähriger reagiert hat, wenn er sich unterdrückt, frustriert, hilf- oder machtlos fühlt.
3# Kontrollverlust oder -gewinn aufgrund seiner Prägung
Es hat Auswirkungen auf Kinder, wenn sie regelmäßig angeschrien werden, oder beobachten, wie ihre Eltern sich gegenseitig anschreien. Wir erinnern uns: Angeschrien zu werden signalisiert unserem Gehirn, dass Gefahr droht und der Körper reagiert mit Stress. Kinder, die so aufwachsen, leben im Dauerstress. Sie lernen nicht, wie sie sich selbst beruhigen können. Es ist sehr gut möglich, dass so ein Kind aufwächst und selbst Konflikte mit Schreien versucht zu lösen. Entweder, weil es nicht anders kann, oder weil es gelernt hat, dass das funktioniert.
Die gute Nachricht: Da draußen gibt es viele ehemalige Schreimenschen, die die schlechten Gepflogenheiten ihrer Eltern abgelegt haben. Dein Mann muss nur einmal die Erkenntnis haben, dass sein Schreien auf ein tieferes Problem hinweist und nicht normal ist. Dann kann er sich produktiv mit dem Thema auseinandersetzen und lernen, wie er seine Gefühle anderweitig ausdrückt.
Mein Mann schreit mich an: Wie sollte ich reagieren?
Schritt 1: Deeskalation
Wenn du angeschrien wirst, reagiert dein Gehirn mit Stress. Dagegen kannst du erst einmal nichts tun. Du darfst verängstigt, wütend oder traurig sein. Das sind alles berechtigte Reaktionen darauf, dass du angebrüllt wurdest, aber du musst nicht basierend auf diesen Gefühlen handeln.
Zurückschreien hilft niemandem. Schreien verhindert Kommunikation. Erstarren und nichts mehr sagen, hilft ebenfalls nicht. Dadurch bestätigst du deinen Mann vielleicht sogar ungewollt in seinem Verhalten. Distanz kann helfen, aber nur, wenn du es richtig machst. Einfach weglaufen hilft auch nicht.
Im ersten Schritt ist es wichtig, dass du ruhig bleibst. Du hast es wahrscheinlich gerade mit einem sehr großen Kleinkind zu tun. Das bedeutet: Dein Mann hat eine innere Not. Bleib die Erwachsene in diesem Moment und versuche liebevoll zu reagieren, indem du die Situation entschärfst.
Wie du es schaffst, die Situation zu entschärfen
Wenn dein Mann aufgebracht ist, ist es wichtig, dass du die Situation nicht ungewollt schlimmer machst. Setze Gestik und Mimik sehr sparsam ein. Achte auf eine ruhige und sanfte Stimme und halte Abstand zu deinem Mann. Menschen, die aufgebracht sind, brauchen mehr Platz um sich herum, als Menschen in einem ruhigen Zustand.
Sag ihm nicht, dass er sich beruhigen soll. Mache ihm in diesem Moment auch sonst keine Vorwürfe oder Drohungen. Jetzt ist auch nicht die Zeit, um ihn zu fragen, warum er sich so verhält. Er denkt gerade nicht rational, sonst würde er nicht schreien.
Du darfst deine eigene Wahrnehmung teilen, aber bitte wertfrei. Zum Beispiel, indem du sagst, dass du siehst, dass er aufgebracht ist, statt zu sagen, er sei aggressiv. Kontrolliere deine Emotionen. Du musst sie nicht unterdrücken. Nimm einen Moment inne und nimm deine Gefühle wahr. Dann sag ihm, was du fühlst. Wichtig: Sag ihm nicht, was du denkst, sondern was du fühlst.
Gefühle sind körperlich. Du zitterst vielleicht. Vielleicht hast du einen Kloß im Hals. Oder du möchtest weinen. Vielleicht schießt dir das Blut in den Kopf. Teile diese Empfindungen mit ihm. Teile auch deine Gefühle in Worten, aber achte darauf, dass Gefühle immer nur ein Wort sind: Angst, Wut, Traurigkeit. Alles, was du mit einem Satz oder mehr beschreiben musst, sind Gedanken. Für die ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
Danach gönnst du dir eine Auszeit, um deine Gefühle zu regulieren. Das bedeutet: Du entfernst dich.
Schritt 2: Selbstschutz & Selbstfürsorge
Wenn dein Mann dich angebrüllt hat, hast du gerade eine Gefühlsachterbahn durchlebt. Dein Gehirn war kurzweilig im Überlebensmodus und wollte mit Kampf, Flucht oder Erstarrung reagieren – vielleicht hast du auch so reagiert. Du bist auch nur ein Mensch. Jetzt ist Selbstschutz wichtig. Du solltest diese Situation verlassen. Dein Mann kann oder will sich gerade nicht kontrollieren. Das bedeutet aber nicht, dass du dich anschreien lassen musst. Das tut dir nicht gut und es ist gewaltvoll.
Du brauchst eine Auszeit, um deine eigenen Gefühle zu regulieren. Es geht um Selbstschutz, aber auch um Selbstfürsorge. Falls ihr Kinder habt, nimmst du diese selbstverständlich mit. Auch sie brauchen Schutz und Fürsorge.
Ein schöner Nebeneffekt ist, dass dein Partner lernt, dass er seine Gefühle regulieren muss, weil du erst wiederkommst, wenn es wieder sicher für dich ist. Kommuniziere ihm das ruhig.
Aber hauptsächlich geht es beim Abstand nehmen um deine eigene emotionale Gesundheit. Du nutzt diese Auszeit nicht, um den Konflikt in Gedanken immer wieder durchzuspielen. Das würde dein Gehirn im Alarm-Modus halten. Es geht auch nicht darum, deinen Partner für sein Verhalten zu bestrafen, sondern um Selbstberuhigung. Du schenkst euch beiden eine Gelegenheit, um wieder runterzukommen. Tue in dieser Zeit das, was dir guttut und dir hilft dich zu beruhigen. Wenn du nicht weißt, was das ist, finde es heraus.
Wenn du eine Anleitung möchtest, die dir zeigt, wie du es schaffst, Selbstfürsorge richtig zu betreiben und deine Gefühle auf konstruktive Weise in so einer Situation zu teilen, empfehle ich dir mein neues Bundle: Dein Beziehungs-Boost! Entdecke 10 Strategien zum Aufbau emotionaler Intimität
Schritt 3: Kommunikation als Schlüssel zur Veränderung
Das Anschreien an sich ist ein gewaltvoller Akt. Das stellt einen Bruch in der Beziehung dar. So ein Bruch muss im Nachgang repariert werden, sonst summen sich die Brüche auf und ihr landet an einem Punkt, an dem ein schönes Zusammenleben nicht mehr möglich ist, weil alles, was du sagst oder machst, gegen dich verwendet wird. Im dritten Schritt geht es deshalb um Aufarbeitung.
Wenn dein Mann dich anschreit, dann hat er eine innere Not. Ein Teil dieser Not kommt bestimmt von früher und hat nichts mit dir zu tun, aber einen anderen Teil hast vermutlich du beigetragen.
Wahrscheinlich tust du etwas, was in ihm das Gefühl triggert, ungerecht behandelt zu werden. Du tust es gewiss nicht absichtlich, aber irgendeinen wunden Punkt triffst du. Und du tust es immer wieder, weil du den wunden Punkt nicht kennst. Deshalb ist es so wichtig, dass ihr in einem ruhigen Moment ein produktives Gespräch miteinander führt. Ihr müsst beide verstehen, was das Problem ist und wie ihr zur Lösung beitragen könnt.
In deinem Fall scheinen Finanzen ein wunder Punkt für deinen Partner zu sein. Du schreibst, dass er laut wird, sobald du fragst, ob er sich finanziell am Essen beteiligen würde. Außerdem schreibst du, dass er dir bereits gesagt hätte, du sollst nicht für ihn kochen. Warum tust du es trotzdem? Wenn es jedes Mal eskaliert und er darauf beharrt, dass ihm ein Käsebrot genügt, warum tust du dir diesen Stress dann an? Respektiere seinen Wunsch und hör auf, für ihn zu kochen. Lass ihn seine Käsebrote essen und trefft euch erst, nachdem jeder gegessen hat.
Du schreibst allerdings nicht, warum das Thema Geld bei ihm ein wunder Punkt ist. Sprecht ihr über emotionale Themen? Und ja, Geld kann ein sehr emotionales Thema sein. Hat er Geldnöte? Ist er im Mangel aufgewachsen? Verfolgt er ein bestimmtes Sparziel? Hat er Angst, dass du es übertreibst und zu viel ausgibst? Seine Ängste müssen in deinen Augen nicht begründet sein, aber es ist wichtig, dass du sie kennst. Es scheint noch nicht so, als hättest du Verständnis für ihn und das bedeutet eigentlich nur, dass dir noch einige Informationen fehlen.
Weitere Fragen, um Verständnis aufzubauen
Wer das Problem verstanden hat, hat es schon fast gelöst. Ein Austausch zu folgenden konkreten Fragen kann ebenfalls helfen:
- Was sind Anzeichen, dass dein Partner bald an den Punkt kommt, an dem er wieder schreit? Deeskalation fängt bereits hier an und nicht erst, wenn er schon geschrien hat. Man kann Schreien verhindern, wenn man die Auslöser meidet.
- Was für ein negatives Gefühl löst du in ihm aus? Du machst es nicht absichtlich, darauf könnt ihr euch einigen, aber es passiert trotzdem. Fühlt er sich unterdrückt? Inadäquat oder herabgesetzt? Machtlos? Vielleicht gibt es etwas, was du aktiv tun oder lassen kannst, um zu helfen.
- Was ist der wahre Grund für sein Schreien? Wenn ihr die tieferliegende Ursache kennt, findet ihr den Weg zu einem Schrei-freien Leben. Es gibt ein Problem, das größer ist als eure Beziehung. Was ist es?
- Wie wollt ihr damit umgehen, wenn er das nächste Mal schreit? Veränderung gelingt nicht von heute auf morgen. Es wird wieder passieren und dann musst du dich schützen und für dich sorgen.
- Wie wird er für sich sorgen, nachdem er dich angeschrien hat? Er muss ebenfalls Selbstfürsorge lernen und seine Emotionen regulieren, wenn er in Zukunft weniger (bestenfalls gar nicht mehr) schreien möchte.
- Wie wollt ihr in Zukunft nach einem Schrei-Moment wieder zusammenkommen und den Konflikt lösen und aufarbeiten?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche Gespräche zwischen Paaren, in denen viel geschrien wird, alleine nicht möglich sind. Das Gespräch fängt ruhig an, eskaliert aber trotzdem irgendwann.
Für gewöhnlich provoziert der Partner, der angeschrien wird, durch seine Wortwahl ungewollt den Zorn des anderen. Dem anderen fehlt dann die nötige Selbstkontrolle, um nicht sofort wieder zu brüllen. Jeder denkt, der Andere wäre schuld.
Wenn regelmäßiges Schreien bei euch ein Thema ist, empfehle ich eine Paarberatung. Mit einer neutralen dritten Person anwesend, ist meistens die Selbstbeherrschung größer. Außerdem kann der Paarberater darauf achten, dass bestimmte Spielregeln eingehalten werden, damit es gar nicht erst zu einer Eskalation kommt.
Du kannst mich gleich hier kontaktieren, oder schreib mir eine Email an hallo@fraginga.de und wir vereinbaren einen Termin zum Erstgespräch.
Wie können wir das Schreien langfristig verhindern?
Der meistgenannte Tipp an dieser Stelle lautet Trennung oder Psychotherapie. Das ist auch der Ratschlag, der am wenigsten hilft. Jeder weiß, dass er eine Psychotherapie machen könnte. Viele Menschen wollen oder können das aus verschiedenen Gründen trotzdem nicht tun. Jeder weiß auch, dass eine Trennung immer eine Option ist. Viele Menschen wollen das aber auch nicht tun, weil sie ihren Partner lieben. Manche sagen sogar, der Partner wäre perfekt, abgesehen von seinem Schrei-Problem.
Nun ist es aber so, dass er derjenige ist, der schreit. Es liegt leider nicht in deiner Macht, das Schreien langfristig zu verhindern, weil du nur dein eigenes Verhalten ändern kannst. Aber du kannst deinem Partner helfen, sich zu ändern, wenn er es möchte.
Du kannst deeskalierend auf ihn einwirken, damit er seltener schreit. Und dich besser schützen, wenn er schreit. Auch als gutes Vorbild im Bereich Selbstschutz und Selbstfürsorge bist du eine Hilfe.
Aber vor allen Dingen darf sich das Schreien für deinen Partner nicht mehr lohnen. Es ist gut möglich, dass das Schreien auf ihn eine kathartische Wirkung hat. Dann braucht er einen Ersatz, um sich erleichtert zu fühlen. Er darf auch seine Ziele durch Schreien nicht mehr erreichen. Stattdessen muss er merken, dass ihm das Schreien schadet – und das tut es. Es stresst euch beide und zerstört das Vertrauen zwischen euch.
Wahrscheinlich ist aufgrund des Schreiens zwischen euch beiden bereits eine Kluft entstanden, die erst einmal überbrückt werden muss. Du kannst helfen, indem du deine Gefühle auf konstruktive Weise mit ihm teilst und auf eure Beziehungspflege achtest.
Wenn du nicht weißt, wie du das machen sollst und ihr euch Hilfe dabei wünscht, dann kann eine Paarberatung helfen. Schreib mir eine Email an hallo@fraginga.de oder benutze mein Kontaktformular.