Wer heiratet verspricht seinem Partner eine Liebe, bis der Tod sie scheidet. Dieses Versprechen nehmen Frauen statistisch gesehen aber nicht so ernst wie Männer.
Der Forscher Michael Rosenfeld von der Stanford University befragte in einer Studie mehr als 2000 Personen zwischen den Jahren 2009 und 2015 zu ihren Beziehungen. Rund 4% ließen sich in diesem Zeitraum scheiden. In 69% der Fälle wurde die Scheidung von der Frau initiiert.
Für uns ist das eigentlich eine gute Nachricht: Die Wahrscheinlichkeit, dass dein Mann sich von dir trennt, scheint nicht so hoch zu sein wie anders herum.
Man kennt es auch aus seinem eigenen Leben. Wie viele Beziehungen und Ehen hast du schon beobachtet, bei denen der Mann offensichtlich unglücklich war und sich dennoch nicht getrennt hat?
Relativ am Anfang unserer Beziehung hatten mein Mann und ich auch eine Phase, in der er mit mir einiges mitmachen musste. Glücklich war er nicht. Daran erinnere ich mich noch gut. An eine Trennung hat er trotzdem nie gedacht. Wenn du ihn heute fragst, wird er vermutlich sogar sagen, dass es gar nicht so schlimm war. Ich hätte mich vielleicht verlassen. Aber so sind Männer nicht: Sie halten durch, wenn es schwierig wird und sie tragen einem die schlechten Zeiten nicht nach. Und zum Glück ist mein Mann längst nicht der Einzige, der so denkt.
Natürlich sind nicht alle Gründe nobel, die Männer von einer Scheidung abhalten – aber die Hälfte. Es gibt zwei Arten von Gründen, die Männer dazu bewegen, in einer unglücklichen Beziehung zu bleiben: Die einen sind egoistisch, die anderen zu 100% altruistisch.
Die Altruistischen kannst du sogar bewusst nutzen, um deine Ehe scheidungssicher zu machen.
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Warum Männer wirklich bei ihrer Frau bleiben, obwohl sie unglücklich sind
1# Sie werden gebraucht
Das Gefühl von ihrer Frau nicht gebraucht zu werden, ist vermutlich einer der Hauptgründe, aus dem Männer Ehen oder Beziehungen beenden (oder gar nicht erst entstehen lassen). Andersrum ist das aber auch einer der größten Faktoren, der eine Scheidung verhindern kann.
Männer verlassen Frauen nicht, die sie brauchen – selbst, wenn sie unglücklich sind.
Er braucht das Gefühl gebraucht zu werden. Männer möchten für ihre Frauen Helden sein. Dieser Wunsch wird heutzutage oft ins Lächerliche gezogen, aber es hat tatsächlich mit seiner Biologie zu tun. Deshalb betrifft dieses Bedürfnis auch Männer und nicht Frauen – und dieses Bedürfnis setzt früh ein.
Als ich ein Au Pair war, haben meine Gastmutter und ich uns mit den Kindern aus dem Haus ausgesperrt, ein 2-jähriges Mädchen und ein 7-jähriger Junge. Wir haben jedoch eine Chance gesehen, durchs Schlafzimmerfenster ins Haus zu kommen. Dieses war aber nur so weit geöffnet, dass meine Gastmutter und ich nicht durchgepasst hätten. Wir haben also meinen Gastsohn gerufen. Er hat sich riesig darüber gefreut, dass er helfen konnte, aber bis er zum Fenster gelaufen war, hatten wir es doch selbst geschafft dieses zu öffnen. Daraufhin war er unendlich enttäuscht. Sämtliche Freude verließ sein Gesicht, stattdessen lief es rot an und er stapfte wütend davon. Der Junge war erst sieben Jahre alt, aber er wollte unbedingt der Held in dieser Situation sein. Er hatte sich so gefreut, dass er gebraucht wird. Wenn das bereits bei einem kleinen Jungen der Fall ist, wie ausgeprägt ist dieser Wunsch dann erst bei einem erwachsenen Mann?
Früher waren Männer die Beschützer und die Jäger. Sie erlegten wilde Tiere, um ihre Familien zu versorgen. Sie zogen in den Krieg, um ihr Land zu verteidigen. Sie waren die Helden. Später wandelte sich dies, aber Männer blieben weiterhin diejenigen, die für ihre Familien gesorgt haben. Ohne einen Mann war eine Frau aufgeschmissen. Heute brauchen wir unsere Männer nicht mehr, um versorgt und abgesichert zu sein. Aber wenn er das Gefühl hat, dass er für gar nichts mehr gebraucht wird, wird er sich bald fragen, was er überhaupt noch in dieser Beziehung macht. Du brauchst ihn nicht, also was willst du dann von ihm?
Wenn er dagegen weiß, dass du ihn brauchst, dann wird er bleiben. Sein Verantwortungsbewusstsein wird ihm nicht erlauben zu gehen.
Lesetipp: Ständig Streit in der Beziehung? DAS kannst du tun
2# Die Kinder
Kinder sind ein starker Grund für Männer und Frauen, um in einer Ehe zu bleiben. Hier spielt ein Stück weit auch wieder das Gefühl mit rein, dass man gebraucht wird. Allerdings gehen Kinder als Grund zusammenzubleiben noch viel weiter.
Viele Männer bleiben nicht nur in einer unglücklichen Ehe, weil ihre Kinder sie brauchen. Sie bleiben alleine schon deshalb, weil sie ihre Kinder zu sehr vermissen würden. Eine Scheidung bedeutet, dass man seine Kinder seltener sieht. Für Väter bedeutet eine Scheidung oft sogar, dass ihre Kinder nicht mehr bei ihnen wohnen. Viele Väter können und wollen sich eine Trennung von ihren Kindern nicht vorstellen, also trennen sie sich von ihren Frauen nicht.
Auch der Wunsch seinen Kindern Leid zu ersparen spielt eine große Rolle. Viele Väter bringen es nicht übers Herz, ihren Kindern eine Scheidung zuzumuten. Sie wollen ihre Kinder glücklich machen, und wenn die Kinder am glücklichsten sind, wenn Mama und Papa zusammen sind, dann sorgen viele Väter dafür, dass das auch so bleibt.
Sorgen um die Kinder halten im Übrigen nicht nur junge Familien zusammen. Die Kinder können 30 Jahre alt sein, für Eltern ist das egal. Kind bleibt Kind.
3# Sie nehmen Rücksicht
Manche Männer bleiben auch aus Rücksicht bei ihrer Frau. Sie fühlen sich für sie verantwortlich und glauben, ihre Frauen kämen nicht ohne sie zurecht. Hier findet sich das Gefühl gebraucht zu werden also in einer extremen Form wieder.
Aber auch in einer weniger extremen Form kann Rücksichtnahme eine Scheidung verhindern. Nämlich dann, wenn er weiß, dass seine Frau verheiratet bleiben möchte. Ja, es kann so einfach sein. Wenn dein Mann eine Scheidung will, sag ihm, dass du wirklich keine willst und er könnte seine Meinung ändern.
2018 hat die Psychologin Samantha Joel in einer Studie mit 1300 Teilnehmern herausgefunden, dass die Entscheidung eine Beziehung zu beenden, nicht nur von den eigenen Wünschen abhängt, sondern auch davon, wie sehr sich der Partner die Beziehung wünscht. Je stärker die Teilnehmer die Abhängigkeit des Partners von der Beziehung einschätzen, umso unwahrscheinlicher wurde eine Trennung. Selbst dann noch, wenn die Beziehung den Probanden nichts mehr bedeutete.
Vermutlich bleiben also viele Männer in einer unglücklichen Ehe, selbst wenn sie ihnen nichts mehr bedeutet, einfach weil sie wissen, dass ihre Ehefrauen an der Beziehung festhalten.
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4# Sie sind Optimisten
Wenn ich eine allgemeingültige Eigenschaft nennen müsste, die Mr. Right haben muss, dann wäre es Optimismus. Optimismus kann eure Ehe durch jede Krise tragen und genau das passiert auch in ganz vielen Fällen, wenn Männer sich nicht trennen, obwohl sie unglücklich sind.
Diese Männer sind fest davon überzeugt, dass ihr Zustand bloß vorübergehend ist. Sie beißen die Zähne in den schlechten Zeiten zusammen, weil sie wissen, dass die guten folgen werden.
Wenn du auch eine Ehe, bis dass der Tod euch scheidet, führen möchtest, heirate einen Optimisten! Es gibt sogar eine Studie, die behauptet, optimistische Partner könnten uns vor Demenz schützen.
In jedem Fall ist Optimismus aber sehr hilfreich, um die Ehe vor einer Scheidung zu schützen, denn schwierige Jahre sind in einer Ehe nahezu garantiert. Ein gutes Beispiel dafür sind Kinder. Wenn ein Baby in die Ehe kommt, bedeutet das für die Eltern eine massive Umstellung, viel Stress und auch Konflikte. Diese Belastung kann Jahre lang anhalten und mit jedem weiteren Kind erst einmal zunehmen.
Ein optimistischer Partner wird den Glauben daran nicht verlieren, dass es später wieder besser werden kann. Diese Erwartungshaltung hält sie in einer Ehe, auch wenn sie unglücklich ist.
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Weitere Gründe, aus denen Männer sich nicht trennen, obwohl sie unglücklich sind
Jetzt haben wir einige der wichtigsten Gründe, warum Männer sich nicht trennen, obwohl sie unglücklich sind, angesprochen. Diese oberen Gründe kann man oft positiv bewerten. Nicht selten führen sie sogar dazu, dass die Ehe sich bessert und wieder glücklich wird.
Es gibt jedoch noch eine ganze Reihe weiterer Gründe, aus denen Männer in unglücklichen Beziehungen bleiben. Diese Gründe führen selten zu einer Besserung der Situation. Im Gegensatz zu den oberen Gründen, die viel mit der Frau oder der Familie zu tun haben, sind diese Gründe außerdem eher egoistisch motiviert.
Man muss aber auch dazu sagen, dass diese Gründe weniger mit dem Geschlecht als mit dem eigenen Selbstwert zu tun haben. Deshalb treffen sie auch auf Frauen und Männer gleichermaßen zu. Sie betreffen jeden, der mit einem geringen Selbstwert zu kämpfen hat.
1# Finanzielle Ursachen
Finanzen gehören zweifelsohne nicht gerade zu den noblen Gründen, die eine Scheidung verhindern. Sie spielen aber dennoch eine wichtige Rolle – für Männer und für Frauen. Dabei hält Geld nicht nur die Menschen zusammen, die es nicht haben.
Manche Männer bleiben bei ihren Frauen, weil sie sich einen eigenen Haushalt zusätzlich zum Unterhalt für ihre Kinder nicht leisten könnten. Andere stehen finanziell sehr gut da und lassen sich gerade deswegen nicht scheiden. Sie sehen es nicht ein, die Hälfte ihres Vermögens ihrer Frau zu überlassen. Die emotionalen Kosten in einer unglücklichen Ehe zu bleiben erscheinen ihnen geringer als die finanziellen Einbußen einer Scheidung.
Ein weiterer wichtiger Grund kann ein Eigenheim sein. Männer, denen es finanziell weder übermäßig gut noch schlecht geht, halten vielleicht an einer Immobilie fest, in die sie sehr viel Arbeit und Mühe investiert haben.
Kleine Randnotiz: Hast du ein Beziehungsproblem, das dich nachts nicht schlafen lässt? Dann schreib mir eine Mail an hallo@fraginga.de Vielleicht erscheint mein nächster Artikel dann genau zu deinem Problem.
2# Gemeinsame Freunde und die Schwiegerfamilie
Auch wenn die Schwiegereltern in unserer Gesellschaft nicht den besten Ruf haben, gibt es viele Menschen, die ihre Schwiegerfamilien sehr lieben. Der Gedanke bei einer Trennung auch diesen Teil der Familie zu verlieren, schreckt einige von einer Scheidung ab. Vor allem dann, wenn die Schwiegereltern ein Stück weit die eigenen Eltern ersetzt haben.
Gemeinsame Freunde können ebenfalls ein Faktor sein. Jemand mit einem geringen Selbstwert glaubt vielleicht, dass die gemeinsamen Freunde kein Interesse mehr an einer Freundschaft haben, wenn man nicht mehr Teil eines Paares ist.
3# Versagen nicht eingestehen wollen
Wenn in unserer Gesellschaft etwas keinen Erfolg hatte, betrachten wir es als Versagen. Wenn eine Ehe scheitert, in die man vielleicht bereits Jahrzehnte investiert hat, betrachten wir dies sogar als die ultimative Niederlage. Eine Niederlage, die sich viele Menschen einfach nicht öffentlich eingestehen wollen. Also bleiben sie lieber verheiratet. Vor allem dann, wenn Religion eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt.
4# Alternativlosigkeit
Der vielleicht größte unter den egoistischen Gründen, die eine Scheidung verhindern, ist ein Mangel an Alternativen. Manche Männer glauben nach einer Scheidung nie mehr eine Frau zu finden, die sie wollen würde. Sie haben Angst nach einer Scheidung für immer alleine zu bleiben. Rational ist diese Angst nicht, aber das sind Ängste selten.
Die Vorstellung alleine zu leben findet natürlich nicht jeder schlimm. Manche freuen sich sogar darüber. Doch für andere kann alleine der Gedanke daran schon furchtbar sein. Sie bleiben lieber in schlechter Gesellschaft als alleine.
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